Den Petrus-Platz hatten sich die Genossen in Neu-Ulm für ihr Familienfest wohl deshalb ausgesucht, dass sie für einen guten Draht zum Wettergott Petrus sorgen konnten und siehe da, es klappte. Frischen Wind brachte der Klartexter aus dem hohen Norden, Ralf Stegner, zwar mit, aber es fiel kein einziger Regentropen, als der stellvertretende Parteivorsitzende aus Schleswig-Holstein den Gästen verbal einheizte.
Einige Kostproben seiner Rede:
Von guter Arbeit hängt alles ab, Herkunft darf nicht Schicksal sein, die einzige Briefkastenfirma, die was taugt, ist die, die Briefkästen herstellt, Bildung entscheidet über Lebenschancen.
Er ist ein leidenschaftlicher Redner mit Humor und Stärke.
Auch der Neu-Ulmer Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner und seine Ulmer Kollegin Hilde Mattheis überzeugten mit dem, was die SPD in den vergangenen vier Jahren für die soziale Gerechtigkeit in Deutschland durchgesetzt hat. Mindestlohn, Mietpreisbremse, sozialer Wohnungsbau... Ja, es gebe sicher noch viel zu tun, aber vieles wäre ohne die Sozialdemokraten in Berlin niemals umgesetzt worden.
Mit dabei waren auch die bayerische Landesvorsitzende Natascha Kohnen und Luisa Boos, Generalsekretärin der SPD in Baden-Württemberg. Sie setzen sich besonders für die Familienarbeitszeit, das Familiensplitting und gleichen Lohn für Frauen und Männer ein. Dass die Lohndifferenz bei gleicher Arbeit durchschnittlich 21 Prozent ausmache, sei nicht hinnehmbar.
Und wenn schon Kaminkehrer aus der Region mit auf der Bühne stehen, dann kann am 24. September bei der Bundestagswahl doch nichts mehr schiefgehen...
Vor seinem Auftritt in Neu-Ulm war Stegner noch in Memmingen und Donauwörth mit den beiden Bundestagskandidaten Christoph Schmid und Pascal Lechler unterwegs.