"Sinnhaftigkeit von AnkER-Zentren standen für mich von vornherein in Frage"

27. Juni 2019

Die Regierung von Schwaben wird das AnkER-Zentrum in Donauwörth Ende des Jahres schließen. Ab Januar sollen Flüchtlinge für drei Tage in einer neu eingerichteten Behörde in Augsburg-Lechhausen aufgenommen werden und dann in Schwaben verteilt werden. Diese Ankündigung kommentiert die Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr (u.a. Mitglied im Familienausschuss) und Vorsitzende der Schwaben SPD wie folgt:

„Das System AnkER-Zentrum, das die CSU so vehement verteidigt hat, ist damit wohl gescheitert und einem Prinzip der Dezentralisierung gewichen. Für mich standen Ziel und Sinnhaftigkeit von AnkER-Zentren von vornherein in Frage. Ein Konzept, so viele Menschen in engen Einrichtungen unterzubringen, war Unfug, das hat die SPD immer schon gesagt. Sammeleinrichtungen führen zur Isolation von Flüchtlingen. Die Rechte von besonders Schutzbedürftigen wie Frauen mit Kindern sind in solchen Massenunterkünften nicht einfach zu gewährleisten. Und die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Migranten wird negativ beeinflusst. Das ließ sich auch in Donauwörth beobachten. AnkER-Zentren gelten nicht umsonst als „Nährboden für Vorurteile“. Die SPD setzt dagegen auf Dezentralisierung. Hier ist der SPD-Sozialreferent Dr. Stefan Kiefer und seine erfolgreiche Flüchtlingspolitik seit 2015 mit der Schaffung von vielen dezentralen kleineren Unterkünften beispielhaft zu nennen. In Augsburg gab es keine nennenswerten Schwierigkeiten zwischen der Bevölkerung und Flüchtlingen. Indirekt hat die Regierung von Schwaben nun die SPD-Politik bestätigt.“

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